Bogensport Lörcher

Bogenlexikon

Einheiten:

fps (feet per second) | Pfeilgeschwindigkeit nach dem Abschuss - 100 fps sind ungefähr 110 km/h.


GPI (grains per inch) | Eine Gewichtsangabe (Gewicht (in grain) pro Zoll 2,54cm)


Grain | Englisch/amerikanische Gewichtseinheit (1 grain entspricht 0,0648 g)


Inch (Zoll) | Amerikanische Längenmaß (1 inch/Zoll sind 2,54cm)


lbs | Entspricht dem englischen Pfund (entspricht 453,59 Gramm). In dieser Einheit wird das Zuggewicht eines Bogens angegeben.




A:

Alle ins Gold | Motivationsspruch gegenüber anderen Bogenschützen beim Sportschießen (mitte ist Gelb/Gold).


Anker(punkt) | Position der Zughand im Vollauszug. Also der Punkt, an dem der Fingerschutz (Tab), die Hand und die Sehne, das Gesicht des Schützen berührt. Dieser sollte immer gleich sein, um die Präzision zu erhöhen. Oftmals bildet der Spalt zwischen Daumen und Zeigefinger die Passform für den seitlichen Unterkiefer. Die Sehne berührt in dieser Position mittig das Kinn und die Nase.


Armschutz | Ein Stück Leder/fester Stoff, das dazu dient, den Bogenarm (Arm, mit dem der Bogen gehalten wird) vor einer schmerzhaften Berührung beim Abschuss zu schützen. Der Armschutz wird an der Innenseite des Unterarms befestigt. Dabei gibt es auch Modelle, die auch den inneren Oberarm schützen.


Auszug | Die Länge (in Zoll), die der Bogenschütze den Bogen ausziehen muss, um zum Ankerpunkt zu gelangen. Der Auszug, bzw. die Auszugslänge ist wichtig für die Pfeillänge und abhängig von der Armlänge, sowie den Dimensionen des Oberkörpers.


B:

Befiederung | Die Federn, die am Ende eines Pfeils angebracht sind, um den Pfeilflug zu stabilisieren.


Befiederungsgerät | Ein Hilfsgerät, womit man selbst Federn auf dem Pfeil (Schaft) anbringen kann. Je nach Modell kann die Anzahl, Winkel und Position der Federn flexibel gewählt werden. Die Federn werden mit speziellem Klebstoff befestigt.


Blankbogen | Einfache Form eines Bogens ohne Visier und andere technische Hilfsmittel. Ein Button und kleine Gewichte, die die Balance des Bogens verbessern, sind erlaubt.


Bogenarm | Arm, mit dem der Bogen gehalten wird.


Bogenfenster | Eine Aussparung am Bogen überhalb der Pfeilauflage, die ein besseres Sichtfeld zum Visier ermöglicht.


Bogenhand | Hand, mit der der Bogen gehalten wird.


Bogenköcher | Halterung für Pfeile seitlich am Bogen.


Bogenlänge | Gesamtlänge des Bogens in Zoll. 

Bei Recurvebögen setzt sich diese aus der Länge des Mittelteils und der Wurfarme zusammen.
Bei Compoundbögen wird die Bogenlänge mithilfe des Achsenabstands (Achsabstand) gemessen.


Bogenschlinge | Eine Schlaufe um den Griff des Bogens, die das Handgelenk der Bogenhand mit dem Bogen umschlingt.


Bogensehne/Sehne | Wird zum Spannen des Bogens verwendet und überträgt die Spannenergie auf den Pfeil.


Bogenständer | Halterung, auf/mit der der Bogen nicht auf dem Boden abgelegt werden kann.


Brustschutz | Besteht meist aus einem eng anliegenden Netz, das die Kleidung im Brust- und Schulterbereich am Körper hält. Dies verhindert, dass die Sehne dort streift.


Button | Anpassbarer „Stift“ auf der Innenseite der Pfeilauflage eines Recurvebogens, der großen Einfluss auf das Flugverhalten des Pfeils hat. Dieser ist ein wichtiges Tuningelement und sollte vom Fachpersonal eingestellt werden.


C:

Cams | Sind die „Rollen“ an der Unter- und Oberachse eines Compoundbogens, an denen die Sehne und Kabel eingehängt werden und stellen das Alleinstellungsmerkmal eines Compoundbogens dar.


Checker | T- oder L- förmiges Messinstrument mit Skalen, das Längen, Abstände und viele weitere Maße speziell am Bogen feststellen kann.


Compoundbogen | Ein kurzer Bogen (meist maximal 40“ Achsabstand) mit Rollen, sogenannten „Cams“ an beiden Wurfarmenden. Darüber wird die Sehne, sowie einige Kabel geführt, die über ein spezielles System das Auszugsgewicht im Verlauf des Ausziehens immer weiter verringert.


D:

Dacron | Ein verbreitetes Sehnenmaterial bei Holzbögen.


Dämpfer | Sind meist an den Stabilisatoren oder am Mittelteil angebracht und reduzieren Vibrationen, die durch den Abschuss entstehen. 


Deflex | Beschreibt eine Bogenform, die mit den Wurfarmenden eher zum Schützen neigt.


Dominantes Auge | Jeder Mensch besitzt ein dominantes Auge, dass oft als Kriterium für die Wahl eines Rechts- oder Linkshandbogens dient. 

Zum ermitteln dieser Dominanz kann wie folgt vorgegangen werden: 
Strecken Sie beide Arme horizontal nach vorne und bilden Sie durch Berühren der beiden Daumen und Zeigefinger beider Hände ein Dreieck. Schauen Sie durch das Dreieck mit ausgestreckten Armen hindurch und fokussieren Sie (mit beiden Augen offen) ein kleines Objekt in einigen Metern entfernung (Schrankknauf o.ä.). 
Schließen Sie nun das linke Auge und beobachten Sie, ob das fokussierte Objekt „stehen bleibt“. Falls ja ist das rechte Auge das dominante. Andersherum wäre das linke dominant. 

Demnach wird empfohlen mit einem dominanten rechten Auge einen Rechtshandbogen zu schießen (=rechts „Zielauge“).
 

E:

Endumwicklung („Öhrchen“) | Wicklung der Sehnenenden, die am Wurfarm/Cam befestigt wird. Diese dient der Langlebigkeit einer Sehne.


Ethafoam | Scheibenmaterial: Schaumkunststoff. Dieser ist leicht, stoppt den Pfeil gut und verschließt die Einschusslöcher nach einer Zeit wieder. Außerdem ist der Kunststoff witterungsbeständiger als Stroh oder andere natürliche Materialien.


F:

Fast-Flight | Ein sehr starkes Material für Bogensehnen, das sich unter Belastung kaum dehnt und somit die Präzision auf Dauer erhöht. Allerdings darf es nur mit Fast-Flight fähigen Bögen verwendet werden.


Feldbogen | Ein meist kurzer Bogen, der beim Feldbogenschießen (Scheiben in unterschiedlicher Distanz und Schusswinkeln) verwendet wird.


Fiberglas | Glasfasermaterial, das durch das mit verarbeitete Kunstharz sehr druckfest und leistungsfähig ist.


Fingerschlinge | Eine Schlaufe, die um die Finger angelegt wird, nachdem der Griff in der Hand liegt. Dies verhindert ein „wegspringen“ des Bogens nach dem Schuss, damit der Bogen in der Hand des Schützen bleibt.


Fingerschutz (Tab) | Wird um die Finger geschnürt und besteht meistens aus Leder um die Fingerbelastung beim Ausziehen eines Bogens zu reduzieren.


G:

Gewundene Befiederung | Pfeilfedern, die mit einem Winkel auf den Pfeil geklebt werden (und nicht parallel zum Schaft, deswegen „windet“ sich die Feder um den Schaft).


Griffstück | Am Griffstück wird der Bogen am Mittelteil gegriffen. Meist besteht dieser aus Holz oder Kunststoff und wird bei Leistungsorientierten Schützen oft in individuell ergonomisch angepasst.


I:

Insert | Einsatz im Schaft für Schraubspitzen am vorderen Schaftende oder für Nocken am hinteren Schaftende. Inserts werden in den Schaft geklebt.
 

J:

Jagdbogen | Compound oder Recurvebögen, die auch zum jagen geeignet sind haben meist einen geringeren Achsenabstand (da handlicher) und ein hohes Zuggewicht.


Jagdpfeil | Jagdpfeile (mit Jagdspitze) können ein Verstoß gegen das Jagdgesetz darstellen.


Jagdspitze | Pfeilspitzen, die scharfe Klingen besitzen, sind in Deutschland verboten.
 

K:

Kabelabweiser | Unerlässliches Anbauteil eines Compoundbogens, das eine Berührung der Federn mit den Kabeln verhindert, indem die Kabel „abgewiesen“ werden. Der Abweiser hat Einfluss auf den Pfeilflug und das Bogentuning.


Kisser | Ein an der Sehne angebrachter Bezugspunkt für die Ankerposition. Der Kisser wird meist auf höhe des Munds oder der Nase angebracht (individuelle Position). 


Klicker | Meist ein Metallblech, das vor der Pfeilauflage eines Recurvebogens montiert wird. Der Pfeil wird hinter dem Klicker eingeführt, der dann bei einer bestimmten Auszugslänge vor der Pfeilspitze nach hinten schnellt und dabei ein Klickgeräusch auslöst. Dann weiß der Schütze sofort, wann die gewollte Auszugslänge erreicht wurde und erreicht damit bei jedem Schuss die selbe Präzision.


Köcher | Aufbewahrung der Pfeile während dem Schießen. Der Köcher wird typischer weise an der Hüfte über die Hose oder einen Gürtel befestigt.


L:

Langbogen | Der Langbogen ist ein traditioneller Bogen und entspricht der Urform des Bogens. Der Langbogen wird ohne Hilfsmittel, wie Visier oder Stabis geschossen. Dieser Bogen ist von der Form seiner Wurfarme gerade, verfügt mithin über keinen Recurve, maximal über einen leichten Reflex. Man unterscheidet den engl. Langbogen (mit D - förmigem) und den amerikan. Langbogen (mit flachem) Querschnitt.


Leitfeder | Eine der (meist) drei Federn an einem Pfeil. Bei Recurveschützen zeigt diese in horizontale Richtung nach links oder rechts und bei Compoundschützen nach oben. Dies hat zur Folge, dass keine Feder an der jeweiligen Pfeilauflage streift und damit den Pfeilflug beeinträchtigt.


Let-off | Wird in % angegeben und beschreibt die Zuggewichtsreduktion bei einem Compoundbogen. Durch das Camsystem bei diesen Bögen verringert sich das Zuggewicht im Vollauszug. Um wie viel es sich verringert wird mit dem Let-off beschrieben.

 

M:

Mittelteil (engl. Handle/Riser) | Der mittlere Teil eines Bogens, an dem die Wurfarme angebracht sind und an dem der Bogen gehalten wird.


Mittenwicklung | Zusatzwicklung im die Mitte der Sehne, auf der die Nockpunkte befestigt werden. Sie dient als Schutz vor Verschleiß und kann mit verschiedenen Garndicken gewickelt werden (abhängig von der bevorzugten Nocke). Ist die Mittenwicklung zu dick, kann es sein, dass die Nocke zu sehr geklemmt wird oder (bei einer zu dünnen Mittenwicklung) zu viel „Spiel“ hat.


Monostabilisator | Ein Stabilisator der unterhalb des Griffs, an der Front des Bogens angeschraubt wird, um das gesamte System zu stabilisieren.

 

N:

Nocke | Nocke, die den Pfeil an der Sehne „klemmt“.


Nockboden | Die tiefste Stelle einer Nocke.


O:

Overdraw-Pfeilauflage | Eine besondere Art einer Pfeilauflage (Compound), die einen langen Ausleger hat. Damit befindet sie sich „näher am Schützen“ und ermöglicht kürzere Pfeillängen zu schießen als zuvor.
 

P:

Parabol | Federform


Peep-Sight | Ein Peep-Sight ist ein Sehnenzubehör bei Compoundbögen, das zwischen den Sehnensträngen eingebaut wird und wie ein „Loch“ aussieht. Im Peep-Sight können verschiedenen Durchmessereinsätze und Linsen verbaut sein (Analogie: Kimme und Korn).


Pfeilauflage | Die Pfeilauflage befindet sich überhalb des Griffs, worauf der Pfeil aufgelegt wird. Sie dient als Führung des Pfeils.


Pfeilzieher | Hilfsmittel zum Ziehen der Pfeile aus dem Ziel.


R:

Recurvebogen | Olympischer Sportbogen mit geschwungenen Wurfarmen.


Release | Hilfsgerät, das dem Compoundschützen das Lösen vereinfacht (mechanisch, ersetzt den Tab bei Recurveschützen).


S:

Schaft | Der Schaft ist das zentrale Element eines Pfeils. Meist besteht dieser aus Holz, Aluminium, Aluminium/Carbon oder Vollcarbon in den verschiedensten Präzisionsklassen. An dem Schaft wird die Spitze, Nocken, Federn, ggf. Inserts usw. angebracht. Der Spine eines Schafts sagt aus, wie „hart“ der Pfeil ist, also welchen Widerstand das Material gegen das Verbiegen aufbringt. 

Schaftlänge in Zoll

Schaftdurchmesser in Zoll oder mm

Schaftgewicht in GPI (grain per inch)


Schraubspitze | Eine bestimmte Pfeilspitze, die in einen sogenannten Insert eingeschraubt wird. Dies ermöglicht einen einfachen Tausch der Spitze ohne Werkzeug.


Schussfenster | Ausgeschnittener Teil des Mittelteils eines Bogens oberhalb des Griffes.


Scope | Zieleinrichtung bei Compoundbögen (analog zum Visiertunnel bei Recurvebögen), das am Visier befestigt wird.


Sehnenwachs | Pflegemittel für eine längere Lebensdauer der Sehne.


Sehnenwicklungen | Verstärkte Bereiche an einer Sehne, die besonderen Belastungen/Abnutzungen ausgesetzt sind.


Spinne/V-Bar | V-förmiges Gerät, das an der Vorderseite des Bogens angeschraubt wird und zur Aufnahme der Mono- und Seitenstabilisatoren dient.


Stabilisator | Röhrenförmige Anbauteile an einem Bogen, die das System stabilisieren und ein ruhigeres Zielen/einen ruhigeren Abschuss ermöglichen.


Standhöhe | Abstand der Sehne (im gespannten Zustand) bis zur tiefsten Stelle des Griffs


T:

Tips | Verstärkte Enden der Wurfarme.


Traditionelles Bogenschießen | Bogenschießen ohne Verwendung von Zieleinrichtungen.


Tuning | Veränderung der technischen Einstellungen die zu einer größeren Präzision führen.


W:

Wickelgerät | Werkzeug zum Herstellen von Wicklungen auf einer Sehne. Meist wird in Verbindung dazu ein Sehnengalgen benötigt, der die Sehne spannt.

Wurfarme (engl. limbs) | Oberer und unterer Teil des Bogens, der sich elastisch verhält und den Widerstand gegen das Ausziehen darstellt. Wurfarmstärken werden in lbs angegeben.


Z:

Zielscheibe (Target) | Oftmals bestehen Zielscheiben aus Stroh oder Kunstmaterial wie Ethafoam. Im 3D-Bereich wird auf Schaumstofftiere geschossen. Das Scheibenmaterial sollte den Pfeil gut stoppen, ihn dabei aber nicht beschädigen (also nicht zu hart sein) und ein einfaches „ziehen“ der Pfeile ermöglichen.


Zoll | Amerikanische Längenmaß (siehe Inch)


Zuggewicht | Kraft, die zum Spannen des Bogens aufgebracht werden muss.


Zughand | Die Hand, mit der die Sehne gezogen wird.


Zugwage (engl. bow-scale) | Werkzeug mit dem das Zuggewicht eines Bogens kontrolliert/gemessen werden kann.





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